Das Konzept des Waldkindergarten Lichtwiese

Das Konzept des Waldkindergartens bietet besondere Förderungsmöglichkeiten, in einem Maße, wie sie in Regelkindergärten kaum möglich sind. Dazu gehören u.a.:

  • täglich viel Bewegung an der frischen Luft
  • Förderung der Motorik
  • ganzheitliche Schulung aller Sinne
  • Phantasie und Kreativität
  • Naturerlebnis und Umweltschutz

Gesundheit durch viel Bewegung an der frischen Luft Bewegung ist ein sehr ursprüngliches Bedürfnis des Menschen. Laufen, springen, klettern, balancieren, und vieles mehr ist im Wald möglich. Diese vielseitige Bewegung trainiert alle Muskeln. Haltungsschäden und Übergewicht wird vorgebeugt, grob- und feinmotorische Geschicklichkeit geübt. Körperliche Gewandtheit verleiht Sicherheit und Selbstbewusstsein. Die Kinder lernen ihre Fähigkeiten einzuschätzen, was auch die Unfallgefahr beim Herumtoben mindert. Körperliche Gesundheit ist eine wichtige Grundlage für eine gesunde geistige Entwicklung.

Bewegung macht den Kindern Spaß, steigert ihre Vitalität und ist zugleich das wirksamste Mittel, um Stress abzubauen. Jeden Tag bei Wind und Wetter an der frische Luft zu sein, stärkt das Immunsystem. Zudem ist draußen die Infektionsgefahr geringer als in geschlossenen Räumen. Der Aufenthalt im Freien wirkt sich positiv auf das seelische Wohlbefinden aus.

"60% der Kinder haben Haltungsschäden oder Schwächen 30% haben Übergewicht 40% ein schwaches Herz-Kreislauf-System 30-40% haben muskuläre Schwächen und Koordinationsstörungen bei Bewegungsabläufen. Vor allem der Gleichgewichtssinn ist betroffen. Die Zahl der Unfälle steigt. Bei genauerer Betrachtung ist erkennbar, dass diese Erkrankungen und Unfälle auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind oder die Ursachen darin liegen, dass viele Kinder den Bewegungsanforderungen in alltäglichen Situationen nicht gewachsen sind." Quelle: Landesjugendamt Hessen, LJA-Info S.7

Schulung der sinnlichen Wahrnehmung Kinder nehmen die Welt in erster Linie über Sinneseindrücke wahr. Ihre sinnliche Wahrnehmung und Bewegungsempfindungen sind eng mit ihrem Denken und Handeln verknüpft. Kinder, die ihre Sinne zu gebrauchen wissen, erleben ihre Umwelt intensiver.

Im Wald werden alle Sinne geschult und eine ganzheitliche Wahrnehmung gefördert. Der Wind und das Lichtspiel in den Blättern, der Geruch feuchter Erde, Raureif an den Gräsern und das Atmen frischer kühler Luft, all das kann nur vor Ort erlebt werden. Wie an keinem anderen Ort kann man im Wald Stille erfahren. Bewusst Stille zu erleben, verleiht innere Ruhe und Ausgeglichenheit.

Naturerlebnis und Umweltschutz Die Kinder erleben die Natur, das Wetter und den Wechsel der Jahreszeiten hautnah, begreifen ökologische Zusammenhänge und biologische Kreisläufe.

Ängste vor Unbekanntem, vor Tieren, dunklen Ecken, Tiefen oder Höhen werden erlebt und überwunden. Beispiele in der Natur, wie z.B. das Auffinden von Vogeleiern oder toten Tieren, vermitteln den Kindern ein natürliches Verständnis für Leben und Vergänglichkeit. Durch einen positiven Bezug zur Natur sollen die Kinder zum Naturschutz animiert werden. Sie sollen die Natur als etwas Wertvolles erleben, das zu erhalten und schützen sich lohnt. Dass die Kinder keinen Müll im Wald hinterlassen, versteht sich von selbst.

Phantasie und Kreativität Für ihre Spiele finden die Kinder im Wald alles, was sie brauchen. Das Spiel mit Naturmaterialien regt die Phantasie an. Ein Ast verwandelt sich in ein Flugzeug, eine Schlange, ein Mikrofon. Alles ist möglich, es gibt keine Einschränkungen durch vorgegebene Funktionen.

Der Wald bietet außerdem eine Fülle an Bastelmaterialien. Aus Naturmaterialien lassen sich z.B. Bilder basteln oder Klanginstrumente bauen. Es gibt Sand und Wasser zum Buddeln und Bauen, Lehm zum Kneten und vieles mehr. Die Kinder lernen sich mit ursprünglichen Dingen zu beschäftigen, mit sich selbst und mit anderen Kindern. Dabei werden sie nicht durch Spielzeug von wesentlichen Erfahrungen abgelenkt.

Sozialerziehung und Vorbereitung auf die Schule Die Kinder im Waldkindergartens machen Gruppenspiele, es werden Lieder gesungen, Musik gemacht und getanzt. Geschichten werden erzählt oder vorgelesen, Reime gelernt uvm. Im Bauwagen und draußen wird gemalt und gebastelt. Im Sand kann man malen und erste Schreibübungen machen. Diese haptischen Erlebnisse machen Spaß und prägen sich gut ein.

In erster Linie sollte jedoch Vorbereitung auf die Schule nicht durch die Vorlegung schulischer Lernstoffe und Lernmethoden erfolgen, sondern über das Prinzip des sozialen Lernens.

Im Wald wird das soziale Miteinander geschult. Die Kinder sind den ganzen Vormittag als Gruppe unterwegs und kommunizieren viel miteinander. Gemeinsame Erlebnisse stärken das Gruppengefühl und steigern so die Bereitschaft zur gegenseitigen Hilfe und Rücksichtnahme und fördern Kooperationsbereitschaft.

Kinder erfahren im Wald, dass sie sich etwas zutrauen können. Das macht sie mutig und selbstbewusst. Dies ist eine wichtige Grundlage für Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit.

Im Wald gibt es viel Freiraum, aber auch einige, gut begründete Regeln. So werden notwendige Regeln zum Schutz der Kinder und der Natur gelernt. Z.B müssen die Kinder immer in Sichtweite der Erzieher bleiben, es dürfen keine Pflanzen beschädigt und Tiere nicht angefasst werden.

Gefahren im Wald Der Wald birgt auch Gefahren, wie Zeckenbisse, Fuchsbandwurm und Tollwut. Deshalb müssen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Die Kinder müssen so gekleidet sein, dass Zecken wenig Angriffsfläche haben. Gegen den Fuchsbandwurm schützt man sich, indem man keine ungekochten Waldbeeren isst und auch sonst nichts in den Mund nimmt. Tiere, die an Tollwut erkrankt sind, sind meist zutraulich, deshalb darf niemals ein Waldtier angefasst werden. Alle Eltern erhalten vor der Aufnahme detaillierte Informationen über die Gefahren im Wald und wie man sich vor ihnen schützen kann.

Die Natur trägt zur Förderung der kindlichen Entwicklung bei und macht Kinder stark und mutig fürs Leben, selbständig und selbstbewusst.



Aktualisiert 2017.02.10 23:38:16
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